Vorbereitung
Im Vorfeld ist abzuklären, auf welchem Standort mit welcher Flächengröße aufgeforstet werden soll. Anzustreben ist ein Mischwald, daher sind die Baumarten standortsangepasst auszuwählen samt Mischungsverhältnis und Größe der Pflanzen (große Pflanzen bei drohender Verunkrautung, kleine Pflanzen auf schlechten Böden und höher gelegenen Standorten).
Es gilt auch zu überlegen, ob im Frühjahr oder im Herbst (entscheidend ist die Bodenfeuchtigkeit) aufgeforstet werden soll. Bei der Mischungsform ist zu beachten, dass die Bestandesbegründung nicht in Einzelmischung, sondern trupp-, gruppen- oder horstweise erfolgt. Dies erleichtert in weiterer Folge die Pflege der Bestände (Platzbedarf im Endbestand: Fichte 25 m², Buche 100 m²).
Pflanzenkauf
Nun ist der Pflanzverband (Abstand der Pflanzen zueinander, z.B. bei Fichte 2 x 2 m) und davon abgeleitet die Pflanzenzahl zu ermitteln. Da nur gesunde Pflanzen mit kräftigen Wurzeln und mit der richtigen Herkunft (Angabe von Ort und Seehöhe bei der Bestellung) gesetzt werden sollen, kommt der Bezugsquelle (anerkannte Forstbaumschule) eine wichtige Bedeutung zu.
Für den Transport der Pflanzen nach der Abholung sind diese in Frischhaltesäcke zu verpacken, damit Sonne und Wind nicht zu einem Vertrocknen der Feinwurzeln führen können. Solchermaßen ist eine Lagerung für eine Woche, sofern diese in einem kühlen Umfeld erfolgt, problemlos möglich. Ist auch danach, z.B. aus Witterungsgründen, noch keine Aufforstung möglich, so sollen die Pflanzen eingeschlagen werden (schräges Einlegen in Mulden samt Bedeckung der Wurzeln mit Erde).
Aufforstung
Vor dem Versetzen ist ein Schnitt von überlangen und verletzten Wurzeln mit einem scharfen Werkzeug durchzuführen. Ausnahme: Pfahlwurzeln von z.B. Eiche oder Tanne sollen nicht eingekürzt werden. Es ist dringend zu empfehlen, die Wurzeln mit dem Verfahren der Lochpflanzung (z.B. Verwendung der Hartmann-Haue mit langem Blatt) in die Erde zu bringen.
Dabei wird bestmöglich gewährleistet, dass keine Wurzelschäden und –deformationen entstehen, sich die Wurzeln in möglichst alle Richtungen entwickeln können und sich alle Wurzelspitzen nach unten richten. Das Verfahren der Spaltmethode mit der Wiedehopfhaue soll – wenn überhaupt – nur bei kleineren Pflanzen mit Flachwurzel angewandt werden.
Folgemaßnahmen
Nach erfolgter Aufforstung ist auf den Forstschutz ein großes Augenmerk zu legen. Besteht nämlich die Gefahr eines Befalls durch Rüsselkäfer (führt zum Absterben der Bäumchen), so sind die Pflanzen zeitgereicht mit einem zugelassenen Pflanzenschutzmittel zu behandeln, alternativ können frische Fangrinden ausgelegt werden. Ebenso wichtig ist das Anbringen eines Schutzes gegen Verbiss und Verfegen durch Wild und Weidevieh.
Erfolgen innerhalb von 2 Wochen nach der Aufforstung keine Niederschläge, so ist mit künstlicher Bewässerung nachzuhelfen, ansonsten drohen – v.a. in Verbindung mit Hitze – großflächige Ausfälle. Bereits in der ersten Frühjahrssaison sind die Forstpflanzen zum Schutz vor Gräsern, Kräutern und Sträuchern auszumähen. Diese Maßnahme kann mehrmals im Jahr notwendig sein und ist auch in den Folgejahren fortzuführen.
Ansprechpartner
Bei Fragen zur Aufforstung und auch für allfällige Fördermöglichkeiten stehen die Waldfachberater der Kammer für Land- und Forstwirtschaft in Salzburg unter der Telefonnummer 050/2595-3274 gerne zur Verfügung. Hier ist auch einschlägige Fachliteratur kostenlos erhältlich.